08.01.2018


Freies Gymnasium Borsdorf öffnet seine Tür und bittet an den Runden Tisch "Miteiander-Füreinander"

“Fortbewegung – nur wer sich bewegt, bewegt etwas!” Unter diesem Motto lud am vergangenen Samstag das Freie Gymnasium Borsdorf zum “Tag der offenen Tür”. In Vorbereitung auf diesen Tag beleuchteten die Gymnasiasten in 15 jahrgangsübergreifenden Projektgruppen Themen rund um die Fortbewegung aus den Blickwinkeln der verschiedenen Unterrichtsfächer. Wie bewegt sich unsere Erde? Wie haben sich im Laufe der Zeit die Fortbewegungsmittel entwickelt? Und wie gelangt man sinnvoll von einem Ort zum anderen? Die Schüler zeigten in spannenden und kurzweiligen Präsentationen beispielsweise wohin die Reise unseres Sonnensystems führt und warum Bewegungsmelder funktionieren. Sie luden auch zu Traumreisen und zum Tanzen durch die Welt ein.
In der alten Turnhalle der Bildungseinrichtung standen Ines Damerau, Leiterin der Borsdorfer Bibliothek, und das Ehepaar Strauß von der Firma Strauss Architekten für Fragen rund um die neue Bibliothek zur Verfügung. Die Pläne sind vielversprechend: eine moderne Schul- und Gemeindebibliothek findet hier zukünftig auf zwei Ebenen mit mehreren Arbeitsplätzen ein gemeinsames Zuhause. Auch ein Schulclub und ein Schulbandraum sowie ein Schulbuchlager sollen neu entstehen, dafür hatte die Schule bisher kein Platz.
Selbstverständlich standen an diesem Tag zur Beantwortung aller Fragen auch die Schulleitung und das Kollegium sowie die Vertreter des Schulträgers, der Schulgremien und der Schulpartner Rede und Antwort. Im Sekretariat konnten Anmeldeunterlagen für das Aufnahmeverfahren zum Schuljahr 2018-19 entgegen genommen werden.
Und noch ein Motto stand an diesem Tag auf der Agenda: “Mut zur Zumutung – Mut zur Fehlbarkeit”! Lutz Stephan, Geschäftsführer der Volkssolidarität Leipziger Land/Muldental e.V. (Träger des Freien Gymnasiums) lud 11:00 Uhr einige Meter weiter in die Kirche Borsdorf zum offenen Dialog ein. Vertreter aus den Bereichen Geschäftsführung, Schulleitung, Schüler- und Elternvertretungen saßen am “Runden Tisch”, genau genommen war er nur halbrund. Knapp 100 Schüler, Eltern, Lehrer und interessierte Bürger folgten der Einladung.
Mit dieser Auftaktveranstaltung reagierte der Schulträger auf Kritik von einzelnen Schülern, Eltern und Lehrern, gegenüber der Schulleitung. Zugespitzt hat sich das Ganze in zwei Zeitungsartikeln der LVZ der vergangenen Wochen, wobei die Vielzahl an anonymen Kommentaren das Fass zum Überlaufen brachte. “Selbstverständlich sind wir als Träger der Schule in der Lage professionell damit umzugehen, wollen aber nicht vorschnell und überhastet reagieren. Wir möchten Kritik nicht ausweichen oder uns verstecken.” erklärt Lutz Stephan. Die Sachfragen sollen in Form eines “Runden Tisches” mit den Gremien des Gymnasiums und allen Verantwortlichen rund um die Schule aufgearbeitet werden.
Die Veranstaltung zeigte, dass es eine Reihe von Differenzen in der Vergangenheit gab, die aber den Schulalltag in keiner Weise beeinträchtigt haben. Weder Eltern- noch Schülerrat zeigten sich besorgt. Die Behauptung, dass seit 2016 über die Hälfte der Lehrerschaft aufgrund von Differenzen zur Schulleitung, dem Gymnasium den Rücken gekehrt haben, konnte die Geschäftsführung der Volkssolidarität mit Zahlen eindeutig widerlegen. Lediglich 5 Lehrer verließen die Bildungseinrichtung in den letzten zwei Jahren aus oben genanntem Grund. Alle Anderen kündigten wegen Berufs- oder Wohnortwechsel bzw. gingen in Mutterschaft.
Die Frage, ob ein Schreiben des Mediators an die Lehrerschaft zu den Gründen des Scheiterns der Mediation der letzten beiden Jahre, an die Lehrer verteilt wurde, konnte Schulleiterin Kai Hakl sehr ausführlich und sachlich beantworten. Der Elternrat erklärte, dass er vom Ergebnis der Mediation voll umfänglich unterrichtet wurde, aber die Eltern nicht darüber informierte. Aus jetziger Sichtweise sieht man dies selbstkritisch und bedauert diese Entscheidung. Es wurde aber auch angemerkt, dass die Elternvertreter über diese Offenlegung von personeller und organisatorischer Interna der Schule sehr überrascht waren. Die Wortmeldung einer ehemaligen Lehrerin bekräftigte diese Sichtweise: “Das hier sind wirklich Luxusprobleme. Eltern werden zum Teil in die Position gerückt, viel zu viel mitreden zu können.”
In den nächsten Tagen sind weitere intensive Gespräche aller Beteiligten geplant. Daraus ergeben sich weitere Handlungsmaßnahmen und es kann die Frage beantwortet werden, ob man die Probleme selbst und damit intern lösen kann oder ob es Hilfe von außen geben muss.
Parthengezwitscher wird Sie weiter informieren…    -sj

(Quelle: https://parthengezwitscher.de/freies-gymnasium-borsdorf-oeffnet-seine-tuer-und-bittet-an-den-runden-tisch-miteinander-fuereinander/vom: 7. Januar 2018)



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